Facebook-Posts vorbereiten, Blogartikel schreiben, Angebote im Newsletter anpreisen: Das Online-Marketing bietet scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten – und birgt ebenso viele Herausforderungen. Ursprünglich zum Austausch zwischen Freunden und Bekannten konzipiert, sind vor allem Soziale Medien schon seit Jahren aus keinem Online-Marketing-Mix mehr wegzudenken. Am Anfang steht dabei die Frage: Welche Kanäle sind die richtigen für mich? Und wie finde ich einen guten Einstieg ins Social-Media-Marketing? Das zeigen wir Ihnen an dieser Stelle – mit einer Übersicht über die verschiedenen Netzwerke und sechs praktischen Tipps.
Bevor Sie starten: Welcher Kanal ist der richtige für mich?
Instagram: Authentizität für eine junge Zielgruppe
Verschiedene Social-Media-Kanäle eignen sich für unterschiedliche Produkte und Zielgruppen. Instagram beispielsweise spricht eine eher junge Zielgruppe an – bis Mitte 30 und für die meisten Spirituosenhersteller sehr interessant. Der Kanal ist visuell getrieben und erfordert dementsprechend gute Bilder oder Videos. Hier wird insbesondere Authentizität großgeschrieben. Sprich: Die Bilder müssen nicht unbedingt von einem professionellen Fotografen stammen, aber dennoch einige Anforderungen erfüllen. Mehr dazu finden Sie in unseren Tipps weiter unten.
Eine besondere Rolle im Bereich Social Media spielt das viel diskutierte Influencer-Marketing. Dabei arbeiten Marken mit (zum Teil berühmten) Nutzern zusammen, die eine hohe Reichweite haben und Produkte in ihren Posts platzieren. Die Kosten für einen solchen Post können je nach Influencer-Reichweite bis in den fünfstelligen Bereich steigen. Unser Tipp: Suchen Sie nach Micro-Influencern, Nutzern mit einer geringeren Reichweite (unter 25.000 Fans), die gut zu Ihren Produkten passen. Der Vorteil: Sie wirken oft sehr authentisch und stehen in engem Kontakt mit ihren Fans. Ein Plus für Ihre Marke – und Ihr Budget.
Facebook: Endkonsumenten gezielt ansprechen
Wer als Unternehmen bei Facebook Erfolg haben möchte, kommt schon lange nicht mehr ohne Werbebudget aus. Dafür bietet die Plattform aber hervorragende Möglichkeiten, die Empfänger der Werbeanzeigen gezielt auszuwählen. Ihre Anzeigen sollen Fans von Zartbitter-Schokolade angezeigt werden, weil Ihre Spirituose dazu gut passt? Sie möchten nur nachhaltig lebende Genießer erreichen? Facebook macht es möglich. Bedenken Sie jedoch: Die zunehmende Kritik an Facebook, vor allem bezüglich seines Umgangs mit Daten und dem Umgang mit Hass im Netz, führt zu einem zunehmenden Vertrauensverlust. Vor allem bei jungen Menschen befindet sich Facebook auf dem absteigenden Ast – während es bei Instagram genau gegenteilig aussieht.
Twitter: Politische Plattform mit hohem Männeranteil
Auf Twitter tummelt sich – zumindest in Deutschland – eine sehr spezielle Zielgruppe: jung, politisch, intellektuell. Von allen sozialen Netzwerken hat es zudem den höchsten Männeranteil. Wenn dies zu Ihrer Zielgruppe passt, kann Twitter sich lohnen. Aber: Die Plattform ist sehr schnelllebig und die Posts stets hochaktuell. Das bedeutet, Sie müssen sie kontinuierlich bespielen und schnell auf Kommentare und Posts reagieren.
Selbstverständlich gibt es eine Vielzahl weiterer Social-Media-Kanäle. In unserer Auswahl finden Sie die Netzwerke, die wir für den Start besonders empfehlen. Was sie auch wählen, es gilt immer: Kontinuität ist das A und O. Einmal aufsetzen und dann nur drei Posts im Monat, das bringt nichts – und kann sogar negativ wirken. Ein leerer Kanal ohne Posts erweckt den Anschein eines unprofessionellen Unternehmens. Wenn Sie nur wenig Zeit haben, setzen Sie lieber erstmal nur einen Account auf – und kümmern sich um diesen ausgiebig.
6 Tipps: Das sollten Sie bei der Umsetzung Ihres Social-Media-Marketings beachten
- Verwenden Sie helle, freundliche Bilder und eine einheitliche Bildsprache, indem sie beispielsweise ähnliche Filter anwenden. Wählen Sie ungewöhnliche Perspektiven wie zum Bespiel ein angeschnittenes Motiv oder spielen Sie mit Unschärfe.
- Seien Sie authentisch: Offensichtlich werbliche Posts schrecken Ihre Fans ab, teilen Sie lieber Geschichten aus Ihrem Brennereialltag. Zeigen Sie direkte Produktwerbung immer über Anzeigen.
- Posten Sie regelmäßig und beachten Sie dabei die Uhrzeit. Fragen Sie sich: Wann sind meine User am ehesten online? Für viele Genießer-Zielgruppen ist das abends und am Wochenende, aber eben nicht für alle.
- Wenn Sie sich für Instagram entscheiden: #Hashtags sorgen dafür, dass Sie gefunden werden – nutzen Sie diese. Wählen Sie dabei solche mit einer nicht zu großen und gleichzeitig nicht zu geringen Reichweite. 100 ist zu wenig, eine Million zu viel. Der mittlere Tausender-Bereich dagegen goldrichtig.
- Interagieren Sie mit Ihren Usern. Nehmen Sie sich täglich etwas Zeit, um Kommentare und Nachrichten zu beantworten und andere Seiten und Posts zu liken.
- Bieten Sie Ihren Fans Mehrwert. Fragen Sie sich immer: Was bringen meine Posts? Unterhalten, informieren, inspirieren sie?
Am Beispiel: Wie kann das in der Realität aussehen?
Wie schon im ersten und zweiten Teil der Serie, dient uns die fiktive Kleinbrennerin Sabine als Beispiel für die Umsetzung der Maßnahmen.
Sabines Brennerei ist sehr fotogen: Sie bewohnt ein altes Fachwerkhaus, umgeben von Obstwiesen und grüner Natur. Sabine hat sich deswegen zunächst für einen Instagram-Kanal entschieden. Dort postet sie dreimal die Woche: die Ankunft der neu designten Flaschen, Eindrücke von der letzten Besuchergruppe und ab und an auch mal ein Foto von den Hofkatzen.
Für einen Grundstock an stimmungsvollen Produktbildern für ihren Social-Media-Auftritt hat sie einmalig eine Fotografin engagiert. Authentische Fotos aus dem Alltag macht ihre 20-jährige Nichte für sie. Diese erhält dafür ein Honorar, mit dem beide Seiten gut leben können.
Verstanden. Und jetzt?
Sie möchten am liebsten direkt starten, wissen aber einfach nicht wo? Oder Sie bespielen Ihre Kanäle bereits und wünschen sich zur Sicherheit einen kurzen Checkup? Wir unterstützen Sie gerne bei Ihren Social-Media-Aktivitäten. Rufen Sie einfach an oder schreiben Sie uns eine E-Mail und wir besprechen gemeinsam, welche Möglichkeiten der Unterstützung für Sie in Frage kommen.
Dies ist ein Ausschnitt aus dem Artikel „So starten Sie in die Direktvermarktung“, erschienen in der Kleinbrennerei (Ausgabe 02/2019).